Geschichte Conrad

Druck und Buchbindung … seit 130 Jahren Hand in Hand.

Alles begann mit Schulheften, die der Buchbinder Max Conrad ab 1888 in Breslau herstellte. Schritt für Schritt erweiterte er seine Firma um eine Druckerei und ein Papierfachgeschäft. Die ganzheitliche Fertigung von Druckerzeugnissen ist heute wieder wesentlicher Teil der Sportflieger-DNA.

Im Alter von 56 Jahren übergab Max Conrad seine Firma 1918 an seine Kinder Herrmann, Richard und Luise. Vor allem der 1887 geborene Richard sollte die Geschicke des Betriebs bis zu seinem Tod 1942 prägen. Seine Frau Else führte den Breslauer Betrieb bis 1945 weiter.

Neuanfang in Berlin
Der 1919 geborene Sohn Siegfried führte die Buchbinderei bereits in der dritten Generation. 1948 eröffnete er den neuen Standort in Berlin – in der Düsterhauptstraße in Hermsdorf. Siegfried Conrad erinnert sich an die harte Zeit:

Es waren schwere Jahre, denn die Währungsreform schöpfte alles Geld der Bürger ab. Heute ist es unvorstellbar, dass ich unter diesen Umständen 10.000 Taschenkalender à 4 Bogen in reiner Handarbeit gebunden habe. Es waren 40.000 Bogen als 4er-Bruch von Hand zu falzen, 40.000 Bogen mit Nadel und Zwirn zu heften, die Decken manuell zu fertigen, die Buchblocks mit einer Hebelschneidemaschine zu beschneiden, die Jahreszahl auf dem Deckel mit dem Bügeleisen unter körperlicher Kraft zu prägen und manuell fertig zu stellen.

Doch die Anstrengung sollte Früchte tragen: Mit Übernahme der Druckerei Walter Möller wurde die Firma Conrad 1963 erweitert und zog in die Wachsmuthstraße 12 in Berlin-Hermsdorf. Druckerei und Buchbinderei verschmolzen zu einer Firma.

"Heute ist es unvorstellbar, dass ich 10.000 Taschenkalender à 4 Bogen in reiner Handarbeit gebunden habe."

Berlin will mehr Leistung
1991 wurde die Firma Conrad durch Karl-Heinz Zahn und Matthias Fuhrmann übernommen. Mit Anschaffung moderner Mehrfarb-Offset-Druckmaschinen und dem Aufbau einer Druckvorstufe für Bogengrößen bis 72 x 102 cm wurde aus dem Kleinbetrieb ein mittelständisches Unternehmen, das gut auf die neuen Marktbedingungen des wiedervereinigten Berlins reagieren konnte.

1999 zog die Druckerei an den neuen Standort Oranienburger Straße 172 in Berlin-Wittenau. Hier wurde die erste 5-Farb-Maschine für Bogengrößen bis 72 x 102 betrieben – und eine Buchbinderei nach industriellen Standards eingerichtet. Damit entwickelte sich Conrad zusehends zu einem Anbieter komplexer Druckleistungen: Druckmaschinenpark und Buchbinderei wurden komplett modernisiert; die Mitarbeiterzahl vervielfachte sich.

"Kunst bei Conrad"
Zunehmend spezialisierte sich Conrad auf hochwertige Druckerzeugnisse. Mit wechselnden Kunstausstellungen in den Produktionsräumen ("Kunst bei Conrad") bewies die Druckerei hohe Kompetenz auf dem Kunst- und Kulturmarkt … und arbeitete seitdem eng mit Künstlern und Kultureinrichtungen wie Theatern und Galerien zusammen.

2012 zog die Druckerei Conrad GmbH in die Breitenbachstraße 34-36 im Stadtteil Borsigwalde. Die Architektur spiegelte klar die neue Ausrichtung der Firma: In den drei separaten Etagen fand neben Druckerei und Buchbinderei nun auch die neue Abteilung "Conrad digital" ihren Platz. Conrad digital bündelte Druckerfahrung und Innovationen im Scan- und Archivbereich und erweiterte so das Leistungsspektrum um neue Services.

Willkommen im Druckhaus
Erneuerung ist Konzept bei Conrad: 2019 wurde der Offset-Bereich der Druckerei durch die medialis Offsetdruck GmbH übernommen. Seit 2020 ist Conrad nun fester Bestandteil des neuen Druckhaus Sportflieger in Oberschöneweide. Nach über 130 Jahren Geschichte und mit komplett neuer Aufstellung bleibt der Geist des Unternehmens lebendig: Druck und Buchbindung gehen Hand in Hand; komplexe Druckprojekte werden in hoher Qualität und Leidenschaft umgesetzt!

Nach über 130 Jahren: Conrad lebt!

Mehr über uns